+++ DiZ-Info 138 +++ 8. November 2019 +++
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Grüß Gott liebe Leserinnen und Leser,
gestern hatte ich die Gelegenheit, eine Führung im Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching unter dem Titel "Vermessung des Alls" mitzumachen. Mehrere hochkarätige Wissenschaftler haben dem Ingolstädter Arbeitskreis Schule & Wirtschaft (Nicht-Fachleuten also) die neuesten Erkenntnisse über unser eigenes und andere Sonnensysteme erzählt. Sie haben es geschafft, das in einer Sprache zu tun, die für uns Zuhörende sehr klar und inhaltlich gut verständlich war, obwohl es sich um eine eigentlich komplexe und komplizierte physikalisch-chemisch-mathematische Materie handelt. Ich bewundere Leute, die das beherrschen.
Es ist ja gerade für uns Lehrende eine wichtige Eigenschaft, sich immer wieder auf unser Gegenüber einstellen zu können. Das ist zwangsläufig mit Erstsemestern anders und sicher auch schwieriger als mit Studierenden in fortgeschrittenen Semestern. Die sprachliche Klarheit der Führung hat mich möglicherweise auch deswegen so fasziniert, weil die Unterschiede im Verstehen zwischen Lehrenden und Studierenden auch das Thema der gerade im Entstehen befindlichen DiNa sind: "Decoding the Disciplines" heißt die Wissenschaft dazu, so heißt auch ein Didaktik-Arbeitskreis bei uns. Die Kolleg*innen stammen aus allen möglichen Disziplinen und arbeiten sehr strukturiert genau an diesem Thema. Mehr dazu bald in der nächsten DiNa!
Beste Grüße
Franz Waldherr
Rückblick: 4. Symposium zur Hochschullehre in den MINT-Fächern am 26. und 27. September 2019 in Nürnberg
Am 26. und 27. September 2019 fand das 4. MINT-Symposium an der Technischen Hochschule Nürnberg in Kooperation mit dem DiZ – Zentrum für Hochschuldidaktik statt. Knapp 170 Lehrende, Hochschuldidaktiker*innen sowie Mitarbeiter*innen aus dem MINT-Bereich tauschten sich in 35 Sessions unterschiedlicher Formate (Workshops, Vorträge mit Diskussion, Pecha Kucha, Poster) über aktuelle und zukunftsweisende Themen in der Lehre aus. Umrahmt wurden diese Beiträge von zwei Keynotes: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller, Vizepräsident Studium und Lehre an der Technischen Universität München, eröffnete das MINT-Symposium mit dem Thema „Ingenieurausbildung in einem sich transformierenden Umfeld“. Den inhaltlichen Schlusspunkt des 4. MINT-Symposiums setzte Prof. Dr. Manu Kapur von der ETH Zürich mit seiner Keynote zum Thema „Productive Failure“.
Die ausführliche Dokumentation des 4. MINT-Symposiums finden Sie hier.
Die eingereichten Beiträge zur Veranstaltung sind im Tagungsband nachzulesen.
Hochschule Würzburg-Schweinfurt ist „Bestes Maschinenhaus 2019“ des VDMA
Hochschule Kempten ebenfalls unter den vier Finalisten
In Mainfranken steht das beste deutsche „Maschinenhaus“: Die Fakultät Maschinenbau der Hochschule Würzburg-Schweinfurt ist Gewinner des VDMA-Hochschulpreises „Bestes Maschinenhaus 2019“ und erhält 65.000 €. Bei einer Rekordzahl von 38 eingegangenen Bewerbungen für den VDMA-Hochschulpreis 2019 setzte sich Schweinfurt somit gegen 37 Mitbewerber durch - wir gratulieren ganz herzlich!
Ins Vierer-Finale des Wettbewerbs hatte es aber auch die Hochschule Kempten geschafft, und 20.000 € gewonnen - ebenfalls herzliche Glückwünsche! Zwei weitere Preise in Höhe von jeweils 20.000 € gehen an die Hochschule Bochum und die TU München (Details zum "Maschinenhaus" des VDMA finden Sie hier).
Die vier Finalisten wurden bei einer feierlichen Preisverleihung vor rund 100 Gästen aus Unternehmen, Wissenschaft sowie Politik und Gesellschaft in Berlin ausgezeichnet. Durch die Preisgelder sollen die eingereichten Lehrkonzepte weiter ausgebaut, implementiert und verbreitet werden, sodass eine nachhaltige Verankerung in der Hochschule ermöglicht wird.
Der VDMA-Hochschulpreis, Teil der VDMA-Initiative „Maschinenhaus“, ist mit insgesamt 125.000 Euro die höchstdotierte Auszeichnung für die ingenieurwissenschaftliche Hochschullehre in Deutschland. Er wendet sich an Fakultäten und Fachbereiche der Fächer Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik.
Ausblick: Themenzertifikate
Neu: Themenzertifikat "Zertifikat Inklusive Hochschullehre"„Wissen vermitteln – inklusiv denken!“ lautet der Grundsatz eines neuen Angebotes von ProfiLehre an der Universität Augsburg. Das Themenzertifikat „Zertifikat Inklusive Hochschullehre“ soll Lehrende stärker für das Thema Studieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sensibilisieren und sie im Umgang damit unterstützen. Das DiZ geht nun mit der Universität Augsburg eine Kooperation ein, um auch für die Lehrenden der bayerischen HAWs den Erwerb dieses Themenzertifikats zu ermöglichen.
Das Themenzertifikat umfasst mindestens 40 Arbeitseinheiten, die in Workshops abwechselnd am DiZ und der Universität Augsburg erworben werden. Die jeweiligen Ansprechpartner für das Themenzertifikat „Zertifikat Inklusive Hochschullehre“ sind Ingo Binder an der Uni Augsburg und Claudia Walter am DiZ. Weitere Information und das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage.
Beachten Sie bitte: Veranstaltungen, die Sie zum Erwerb des „Zertifikats Inklusive Hochschullehre“ nutzen möchten, können nicht gleichzeitig für das „Zertifikat Hochschullehre Bayern“ eingebracht werden und umgekehrt.
Demnächst: Themenzertifikat "Zertifikat digital unterstützte Lehre"
Die Möglichkeiten der digital unterstützten Lehre werden von vielen Lehrenden genutzt. Es gibt mittlerweile eine große Bandbreite an digitalen Methoden. Dabei taucht allerdings auch die Frage auf, wann man welche Methode einsetzt und wie man sie in ein Lehrveranstaltungskonzept integriert, so dass Studierende wie auch Lehrende einen Mehrwert haben. Um hier Unterstützung zu geben, bietet das DiZ ab dem Sommersemerster 2020 in Kooperation mit der Hochschule München ein neues Themenzertifikat „Zertifikat digital unterstützte Lehre“ an.
Lehrende, die an diesem Programm teilnehmen möchten, werden an einer konkreten eigenen Lehrveranstaltung arbeiten. Als Auftakt ist ein Einführungsworkshop geplant, in dem man überlegt, was die einzelnen Lehrenden in ihren Veranstaltungen für die Studierenden erreichen möchten und wie man dies methodisch gestaltet. Natürlich stehen digitale Elemente im Vordergrund, ebenso Überlegungen, wie man diese didaktisch sinnvoll in die Veranstaltung einbauen kann. Insgesamt soll ein Mehrwert für Studierende und Lehrende entstehen.
Das Programm umfasst 60 Arbeitseinheiten. Diese erwirbt man mit dem Besuch von Workshops und der Dokumentation von Erkenntnissen und Erfahrungen in einem E-Portfolio, daneben kann individuelle Beratung genutzt werden. Die Anmeldemodalitäten stehen noch nicht fest. Weitere Informationen werden wir zeitnah bekannt geben.
Neuer Arbeitskreis: FDAK Machine Learning
Machine Learning wird vermehrt von Studierenden und Industrie nachgefragt. Die Verfügbarkeit von hochentwickelten Toolkits erlaubt es, die Themen Software Engineering, Softwarearchitektur und Machine Learning für angewandte Studiengänge zu kombinieren und auch insbesondere interdisziplinäre Projekte über Fakultäten und Studiengänge hinweg durchzuführen.
Wir als Lehrende müssen nun einen Spagat zwischen den mathematisch oft sehr anspruchsvollen Grundlagen und den oberflächlich einfach wirkenden Anwendungen von Toolkits wie Scikit Learn, Tensorflow oder PyTorch schaffen. Wie tief steigt man in die Theorie ein, welche Toolkits sind am besten geeignet, wie sehen die Problemstellungen aus?
In der ersten Auflage dieses Arbeitskreises möchten wir mit einem Erfahrungsaustausch starten. Dann steigen wir in die Diskussion ein, was eine Grundlagenveranstaltung Machine Learning im Bachelor enthalten kann, sollte und muss.
SIE ALS TEILNEHMENDE
- vernetzen sich mit Kolleginnen und Kollegen an anderen Hochschulen
- berichten über Ihre Erfahrungen im Lehrgebiet "Maschinelles Lernen"
- diskutieren über Inhalte und didaktische Konzepte dafür
- erarbeiten eine mögliche Modulbeschreibung für eine grundlegende Lehrveranstaltung
Ansprechpartner für den neuen FDAK Machine Learning sind Prof. Dr. Korbinian Riedhammer (korbinian.riedhammer@th-nuernberg.de) und Prof. Dr. Tobias Bocklet (tobias.bocklet@th-nuernberg.de) von der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Interessent*innen können per Mail Kontakt mit den beiden Initiatoren aufnehmen, Anmeldung ist erst ab 15. Januar 2020 (Beginn der Anmeldung für das Sommerprogramm 2020) möglich.
Veranstaltungs- und andere Hinweise:
Coburger Symposium 2020 – Schreiben in den Fächern (07.02.2020, Hochschule Coburg)
Der Dialog um das wissenschaftliche Schreiben eröffnet Hochschulen und Universitäten vielfältige Perspektiven auf Beratungs- bzw. Förderangebote und auch Schreibforschung. Das Coburger Symposium 2020 - Schreiben in den Fächern knüpft an diesen Dialog an, es soll gemeinsame Nahtstellen in der Kooperation zwischen Fachlehre und Schreibförderung in einem mehrkulturellen und mehrsprachigen Hochschulalltag sowie mögliche Ansätze für die Schreibforschung mit den verschiedenen Akteuren erörtern. Die Veranstaltung richtet sich an Dozentinnen und Dozenten, Mitarbeitende und Leiter*innen von Schreibzentren sowie Leiter*innen von Tutoren-Programmen.
Ein Call for Papers läuft noch bis zum 29.11.2019! Nähere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.
8. Tag der Lehre der FH Oberösterreich, Campus Linz
Die Fachhochschule Oberösterreich lädt sehr herzlich zum Tag der Lehre 2020 am Campus Linz ein. Das Thema lautet „Student Engagement und die Hochschule von heute“. Die Tagung ist dem Student Engagement vor dem Hintergrund der sich wandelnden Hochschule, Hochschulstrukturen und Digitalisierung, sowie der immer diverseren Studierendenschaft (NTS-students, lifelong learning, etc…) auf Mikro-, Meso-, und Makroebene gewidmet. Sie richtet sich an Hochschullehrende, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Studierende und Interessierte aus allen Fachrichtungen. Besonders freuen wir uns über die Teilnahme Studierender und das Einbringen ihrer Sicht und Sichtweisen zum Thema!
Anmeldung sowie Einreichungen über das Conftool, weitere Informationen hier.
Neue Transferprojekte: Maschinenhaus-Initiative des VDMA nimmt Bewerbungen für das Jahr 2020 entgegen
Mehr Studienerfolg mit dem Blick von außen möglich machen: der VDMA schreibt neue Transferprojekte für das Jahr 2020 aus. Die Transferprojekte sind ein individuelles Beratungs- und Unterstützungsangebot der Maschinenhaus-Initiative des VDMA für Studiengänge des Maschinenbaus und der Elektrotechnik und der Informatik. Im Rahmen einer vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE) konzipierten Reihe von vier Workshops wird eine Analyse der Aktivitäten in Studium und Lehre vorgenommen. Durch externe Begleitung und Moderation werden neue Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre diskutiert und implementiert. Der VDMA führt die Transferprojekte seit Anfang 2013 durch. Bis November 2019 haben 55 Fachbereiche und Fakultäten Transferprojekte durchlaufen. Das Angebot ist für die Hochschulen kostenfrei.
Weitere Informationen zu der VDMA-Initiative „Maschinenhaus – Plattform für innovative Lehre“ und den Transferprojekten finden Sie hier, oder Sie kontaktieren Michael Patrick Zeiner, Projektleiter der Maschinenhaus-Initiative.
Die nächste DiZ-Info ...
... erscheint voraussichtlich im Dezember 2019
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verantwortlich:
Prof. Dr. Franz Waldherr
- Direktor -
DiZ - Zentrum für Hochschuldidaktik Ingolstadt
https://www.diz-bayern.de
waldherr@diz-bayern.de